Joanna Król studierte an der FH Würzburg Vermessung und Geoinformatik und begleitet seit Juni 2020 unsere Bauarbeiten mit Tatkraft und Wissen. Wie sie auf diesen Beruf kam und was sie zu Michel Bau brachte, erzählte sie uns im Sommer, zwischen Baustelle und Büro.
Frau Król, was sind Ihre Aufgaben bei Michel Bau?
Zusammen mit meinem Kollegen betreue ich alle Projekte
als Vermesserin. Das heißt, ich sammle Daten auf der Baustelle und werte sie im Büro aus – oder umgekehrt: Ich modelliere
Gelände im Innendienst und übertrage dies auf die Baustelle.
Mal nehme ich zum Beispiel Urgelände auf, stecke Gebäudeecken ab und berechne daraus Aushubmassen. Oder ich bereite den Aushub vor und zeige den Mitarbeitern, wo sie
graben müssen.
Das klingt nach digitalen Tools…
Ja, ich nutze im Innendienst ein Programm, in dem ich eine
3D-Punktmasse in Höhe, Breite und Tiefe bearbeite – daraus
bastle ich das Gelände. Die Daten aus dieser Modellierung kann man dann auf den Bagger vor Ort spielen, der mittels GPS-Signal den Aushub genau so macht, wie wir ihn digital vorgezeichnet haben. Aber manchmal arbeiten wir auch ganz klassisch, mit dem Trichometer, mit dem man sehr genau das Gelände
vermessen kann.
Wie sind Sie darauf gekommen, Vermessungstechnik zu studieren?
Das war eigentlich ganz spontan. Von einer Freundin erfuhr ich von dem Studiengang und es klang für mich interessant. Mir war Mathematik immer lieber als Deutsch und auch ein Job,
der nur im Büro stattfindet, kam für mich nicht in Frage.
Ich wollte auf jeden Fall viel rauskommen, wenig schreiben.
Für mich war es daher auch nach dem Studium wichtig, in ein Bauunternehmen zu gehen, in dem sich die Arbeit zwischen Büro und Baustelle abwechselt. Die Theorie direkt in die Praxis umsetzen, das fasziniert mich heute noch an dem Beruf.
Haben Sie sich wegen der Abwechslung dann auch für Michel
Bau entschieden?
Ja, das ist bis heute noch so. Die Arbeit ist sehr vielfältig, dadurch, dass jeder Ort anders ist, die Baustelle mal klein, mal groß, mal arbeitet man innen, mal außen. Aber auch das familiäre Umfeld hat mich von Anfang an überzeugt – das ist bei Michel Bau keine leere Behauptung, sondern man spürt wirklich die Herzlichkeit, mit der man aufgenommen wird.
Welche Eigenschaften muss man als Vermesser/in noch mitbringen?
Man sollte sicherlich nicht zimperlich sein. Man muss die
Arbeitsschuhe anziehen, den Helm anziehen und auch über
Schlamm laufen können. Das ist nicht für jede Frau etwas,
auch wenn wir im Studium schon ein Drittel Frauen waren und
die Zahlen steigen. Aber die Geräte sind auch nicht leicht,
man sollte körperlich fit sein, denn auf jeder Baustelle steht
mindestens einmal was im Weg, das man umräumen muss.
Und ich stand auch schon knietief im Schlamm, als ich über
einen Erdhaufen laufen musste (lacht).
»Gebaut wird immer, die Bauindustrie entwickelt sich stets weiter, für uns wird es immer etwas zu tun geben.«
Joanna Król, Vermessungsingenieurin
Michel Bau
Was würden Sie anderen Frauen und Männern, die sich für das
Studium interessieren, noch mitgeben?
Ich denke, neben der Abwechslung bei einer Firma wie Michel Bau, ist für viele auch die Zukunftssicherheit der Branche ein Argument. Ich habe die Auswirkungen der Coronakrise in der Branche nicht gespürt – denn gebaut wird immer, die Bauindustrie entwickelt sich stets weiter, für uns wird es immer etwas zu tun geben.
Und wie sehen Sie für sich persönlich die Zukunft bei Michel
Bau?
Man kann immer etwas lernen. Im Moment bin ich mit meinem Bachelor hier sehr zufrieden, aber vielleicht ist irgendwann auch ein Master interessant. Da wäre man mehr in der Planung tätig, mehr im Büro, man hätte mehr leitende Verantwortung am Bau – das müsste ich mir aber noch überlegen. Gerade bin ich schon ganz stolz darauf, bei Michel Bau die erste Frau zu sein, die auf der Baustelle herumläuft. Und hoffentlich auch nicht die letzte.
Joanna Król
B. Eng. Vermessungswesen
Als Vermessungstechnikerin seit Juni 2020 bei uns im Unternehmen, schätzt die studierte Vermessungsingenieurin und Geoinformatikerin bei Michel Bau besonders die Abwechslung zwischen beiden Welten: Baustelle und Büro.
