Ort
Aschaffenburg
Zeitraum
Dezember 2020 – September 2021
Mitarbeiter im Einsatz
10
Leistungen
Kanalbau, Rohrleitungsbau, Kabelleitungsbau, Straßenbau, Ingenieurbauwerke
Projektleitung
Peter Sendelbach
Bauleiter
Polier
Gerhard Schuck
Polier
Die Industrie steht nicht still, weshalb auch ein großer Binnenhafen wie in Aschaffenburg, an dem jährlich 1.220.000 Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen werden, kontinuierlich in seine Infrastruktur investiert. Auch in seinem 100sten Jahr war der Bayernhafen die Logistik-Drehscheibe für die Region. Mit der Sanierung von Kai 1 des Bayernhafen Aschaffenburg schuf Michel Bau mit vereinten Kräften aus dem Ingenieur- und Spezialtiefbau, Kanal- und Straßenbau eine den heutigen Anforderungen angepasste Umschlagfläche - und bewegte sich trotz pandemiebedingter Herausforderungen mit festem Tempo übers Ziel.
Der Atem gefriert, die eiskalten Wellen des Mains schlagen an die Kaimauer, die Bauarbeiter setzen ihre Geräte zum Anschnitt an: Während ein 255 m langer Bereich der Kaimauer bearbeitet wird, herrschen höchste Sicherheitsvorkehrungen. Die Arbeit nahe am Wasser birgt gerade bei den winterlichen Temperaturen fatale Gefahren für die Mitarbeiter, weshalb ein eigens errichtetes Gerüst vor einem Absturz in die kalten Fluten sichert. Bauleiter Peter Sendelbach erinnert sich, dass dies nicht die einzige Herausforderung auf der Baustelle war: „Im Frühjahr 2021 standen wir plötzlich vor Engpässen bei verschiedenen Materialien, die Lieferzeiten erhöhten sich sprunghaft auf 6-8 Wochen.“
Die Modernisierung des Hafenabschnittes erforderte eine Zusammenarbeit verschiedener Gewerke und Disziplinen im Tiefbau, was für Bauleiter Peter Sendelbach den besonderen Reiz des Projekts ausmachte. Nach dem Einschnitt der Kaimauer wurden auf Bohrpfählen gegründete Betonbodenplatten in Ingenieurbauweise hergestellt. Auf diesen Platten lasten heute nicht nur die Gleise für Bahnverkehre, sondern auch das immense Gewicht des mobilen Umschlaggerätes. Zur Herstellung wurden 600 Kubikmeter Beton und 150 Tonnen Baustahl verbaut. Außerdem wurden 500 Meter Kanalrohrleitung und 2.000 m Kabelschutzrohr für die Infrastruktur verlegt. Insgesamt bewegten die Bauarbeiter für die spätere Lager- und Umschlagfläche 20.000 Tonnen Material und schufen ein ca. 6.500 qm großes Areal aus Asphalt mit der dazugehörigen Infrastruktur für Strom-, Internet- und Telefonleitungen.
Neben einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber half auch der Einsatz fortschrittlicher Technologien, wie etwa 3D GPS-Modellierungen zum Ausheben der Baugruben, Zeit zu sparen und effizient voranzukommen. Das Geheimnis für erfolgreiches Bauen? „Schlussendlich ist es das reibungslose Zusammenspiel von Mensch zu Mensch, moderner Technologie und gefestigtem Spezialwissen, das uns immer wieder den Vorsprung verschafft. Denn am Bau muss alles im Fluss bleiben, vorausschauend gedacht und gemeinsam gehandelt werden“, findet auch Peter Sendelbach und ist froh, dass das Schutzgerüst an der Kaimauer am Ende niemanden auffangen musste.