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Story

Quo vadis, ihr guten Baustoffe?

Wie nachhaltiges Stoffstrommanagement in einem Bauunternehmen funktioniert.

Hinter jeder gut laufenden Baustelle steht auch ein gut funktionierendes Stoffstrommanagement. In Zeiten eingeschränkter Materialverfügbarkeit und zunehmenden Ansprüchen an Nachhaltigkeit gewinnt die Position des Stoffstrommanagers an Bedeutung – und an Komplexität. Aber was macht unser Stoffstrom-Experte Markus Weinkötz eigentlich den ganzen Tag?

»Wenn wir eine Baustelle verlassen, dann sind die Böden danach sauber.«

MARKUS WEINKÖTZ STOFFSTROMMANAGER

01

Kalkulation & Ablaufplanung
Ganz am Anfang steht immer die Planung. Der Stoffstrommanager gibt die Preise für die geplanten Materialien an den Kalkulator weiter. Besonders im Hinblick auf die Materiallieferung und -entsorgung plant er Transportwege, sobald ein Auftrag bestätigt wurde.

02

Bodenbegutachtung

Wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist die Analyse und Qualifizierung des Bodens, der ausgehoben werden soll und auf dem gebaut wird. Denn je nach Beschaffenheit und Schadstoffbelastung, kann er nicht in jeder beliebigen Erddeponie entsorgt, bzw. nach Kreislauf­wirtschaftsgesetz wiederverwendet werden. In Deutschland gibt es dazu das LAGA-TR-System, das den Boden in verschiedene Klassen einteilt. Der Stoffstrommanager entnimmt, ganz klassisch, Bodenproben mit Schaufel und Eimer aus dem Baugrund und schickt diese zur Analyse in ein Labor.
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03

Entsorgungsweg suchen
Ist das Erde oder kann das weg? Je nach Klassifizierung ergeben sich für den Erdaushub unterschiedliche Entsorgungswege oder auch Möglichkeiten, den Boden zu recyceln und vorzugsweise in Verbindung mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz wiederzuverwerten. Böden ohne nennenswerte Belastung können bedenkenlos zur Renaturierung von Flächen eingesetzt werden. Oftmals findet man in industriell genutzten Flächen jedoch Öle oder gar Schwermetalle – diese Erdmassen müssen dann in speziellen Deponien gelagert und entsorgt werden, bei besonders starker Belastung sogar mit Abdichtung zum Grundwasser hin.
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04

Mögliche Aufbereitung

Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft können viele Böden recycelt und wiederverwertet werden. Mit einer Siebanlage etwa wird Bauschutt ausgesiebt. Das so getrennte Material kann auf der einen Seite anstelle von neuem Naturschotter für Straßen verwendet werden, auf der anderen Seite wird der bereinigte, saubere Erdaushub zur Renaturierung von früher industriell genutzten Flächen genutzt.

05

Alles wieder auf Anfang?

Mit der Nutzung von recyceltem Material auf einer anderen Baustelle schließt sich der Kreis des Stoffstroms. Getrennte Materialien lassen sich in Zukunft günstiger entsorgen, weshalb Unternehmen aus Recycling Vorteile schöpfen können. Häufig wird noch frisches Material aus den natürlichen Ressourcen der Erde verwendet. Zunehmend pocht jedoch auch die Politik auf die Wiederverwertung von Baumaterial. Seit 1.8.2023 ist deshalb eine neue Ersatzbaustoffverordnung in Kraft – welches Material eingesetzt wird, liegt im Ermessen der Bauherren. Wir sorgen weiter dafür, dass der Stoffstrom flüssig läuft.

Markus Weinkötz

Stoffstrommanager

Die Arbeit auf dem Bau liegt in seiner Familie: Markus Weinkötz lernte Energieanlagenelektroniker und war lange in diesem Beruf tätig, bis er bei Michel Bau einstieg, wo er seit 2019 das Stoffstrommanagement erfolgreich leitet.

Portrait Markus Weinkoetz

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