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Story

Alles in trockenen Tüchern am Hallenbad

In Kriftel hielten Materialtrennung, Sichtbeton und alle Rohre höchsten Ansprüchen Stand.

Ort

Kriftel

Zeitraum

Juli 2022 – April 2023

Mitarbeiter im Einsatz

Bis zu 20

Leistungen

Erdarbeiten/Entsorgung, Schal - und Bewehrungsarbeiten, Schwimmbadbecken in Ortbeton

Projektleitung

Portrait Stephan Ehler

Stephan Ehler

B. Eng.

Bauleiter

Polier

Ansprechpartner Platzhalter

Burkhard Schreck

Polier

Michael Kühnberger

Michael Kühnberger

Vorarbeiter

Große Bagger, 6.000 Kubikmeter Aushub und ein stählerner Käfig, der die Erde durchsiebt: In Kriftel entstand ein Hallenbad für die Vereine des Main-Taunus-Kreises. Damit anstelle eines riesigen Loches begeisterte Schwimmer ihre Bahnen im Becken ziehen können, ging Team Michel reibungslos vom Aushub in den Rohbau über – und beseitigte Probleme schon an der Wurzel.

Eigentlich hatte Bauleiter Stephan Ehler sich darauf vorbereitet, vielleicht ein Auto in der Erde zu finden. Denn nur 50 Meter Luftlinie von seiner Baustelle entfernt, wurde einige Jahre zuvor eine alte Schrottlaube ausgegraben. Stattdessen stand er zu Beginn der Baumaßnahme vor allerhand Wurzeln und Schotter, einem inhomogenen Gemisch, das nicht ohne Weiteres zusammen entsorgt werden kann. “Auf der Baufläche befand sich früher eine alte Kiesgrube, die in den 70ern und 80ern wieder verfüllt wurde. Damals hat man noch nicht so sehr auf die Trennung geachtet, weshalb wir das nun nachholen müssen.”

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Schotter, Wurzeln, aber leider kein Goldfund. Das riesige Sieb trennte das Material für eine günstigere Entsorgung.

Bei der Analyse des Bodens stellten der Bauleiter und sein Stoffstrommanager schnell fest, dass der Boden mit bis zu 20 Prozent Bauschutt verunreinigt war. Um das Material für alle Seiten wirtschaftlich zu entsorgen, schlug Team Michel eine Siebanlage vor, die vor Ort die Spreu vom Weizen trennte: Der saubere Erdaushub fuhr in den Westerwald zur Renaturierung einer alten Tongrube, der Bauschutt aus Beton und Ziegelsteinen konnte in einer Recyclinganlage wieder aufbereitet werden. Durch die steigenden Anforderungen an die Materialentsorgung wirkte sich eine Trennung vor Ort für alle Beteiligten vorteilhaft aus – sogar für die Umwelt.

Doch nach dem Aushub ist vor dem Rohbau, und so musste das Team um Bauleiter Ehler besonders wachsam vorgehen, als es um die Vorbereitung für das Rohrsystem unter der späteren Bodenplatte ging. Das Leitungssystem für ein Hallenbad gestaltet sich sehr komplex und unterliegt später einer strengen Prüfung. Eine vorausschauende Planung der Arbeitseinsätze war hier besonders wichtig.

“Teilweise verlaufen die Rohre über- und untereinander, kreuzen sich und haben verschiedene Gefälle. Da muss man schon alle Sinne beisammen haben, damit man weiß, wo man anfängt und wie man weiter macht.” Über 500 Meter Grundleitung verlegte das Team nach vorausschauender Planung und Abklärung aller Details. Ergebnis der Druckprüfung? Alles dicht.
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Bloß den Überblick behalten. Beim Verlegen des Rohrsystems ging Polier Burkhard Schreck mit großem Plan vor.

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Als der Sommer vorüber war, wartete bereits der nächste Bauabschnitt. Michel Bau sicherte sich auch das zweite Los der Baumaßnahme. Ein weiterer Vorteil für alle Beteiligten: Durch die aufeinanderfolgenden Aufträge konnten frühzeitig Arbeitsabläufe optimiert und synchronisiert werden und der öffentliche Auftraggeber musste mit weniger Schnittstellen und Partnern jonglieren. Im Frühjahr 2023 hatte das Team knapp 2.000 m 3 Stahlbeton verarbeitet, eine 1.200 m 2 große Bodenplatte für die Schwimmhalle hergestellt und den Sichtbeton nach höchsten Ansprüchen verschalt. “Unsere Betonbauer besitzen Routine darin, wie Schalung, Beton und Bewehrung so eingesetzt und aufeinander abgestimmt werden, dass hinterher ein optisch erstklassiger Sichtbeton zum Vorschein kommt.“

Auch bei allen anderen Fragen vertraute Bauleiter Ehler seinen Kollegen. “Ich bin dankbar für die Erfahrung meiner Kollegen, die teilweise 30 bis 40 Jahre am Bau gearbeitet haben. Wenn wir Arbeitsabläufe besprechen, bringen sie ihr Wissen mit ein. Ich kann fragen, wie wir eine Sache ihrer Meinung nach lösen und schaffe dann die optimalen Rahmenbedingungen dafür. So kommen wir alle am besten voran.” Schließlich warteten die Vereinsmitglieder des Kreises bereits darauf, im nachfolgenden Winter ihre Füße ins warme Wasser zu tauchen.

Die Badegäste können sich auch über ästhetische Besonderheiten freuen – denn im Rohbau wurde schwarzer Beton verarbeitet. Das spezielle Material war ein Sonderwunsch des Auftraggebers. Statt Farbpigmenten wurde dem Zement schwarzer Granit beigemischt, um eine charakterstarke Wandfarbe zu erhalten. Keine einfache Standardbestellung, aber ein durchaus lohnenswerter Anblick. Bauleiter Stephan Ehler freut sich rückblickend, dass im Aushub doch kein Auto gefunden wurde. Denn wo hätte man das entsorgen sollen? In die Siebanlage hätte es nicht gepasst.

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