Ort
Weissenthurm
Zeitraum
März 2021 – Dezember 2021
Mitarbeiter im Einsatz
70
Leistungen
Rückbau / Abbrucharbeiten, Spezialtiefbau, Erdarbeiten / Entwässerung, Betonarbeiten / Maurerarbeiten
Projektleitung
Lars Stier
Bauleiter
Polier
Enrico Schünemann
Polier
Burkhard Schreck
Polier
Willi Dering
Polier
Kalte Limo, gefällig? Jeder Mensch öffnet am Tag im Schnitt sieben Verpackungen, das sind etwa 140.000 im Laufe eines Lebens. Der internationale Glas- und Dosenproduzent Ardagh stellt dafür in Weißenthurm bei Koblenz Blechdosen her – mit einem Produktionsvolumen von 6.000.000 am Tag. Weil unser Verbrauch nicht weniger wird und Ardagh für neue Produktlinien Kapazitäten schaffen will, rückte das Team Michel Bau für eine spezielle Mission an den Rhein: Eine Erweiterung der Produktionshalle mit dem Auftrag, den Produktionslärm für die Anwohner abzufedern – mit 10.000 Kubikmeter Stahlbeton unter laufendem Betrieb.
Gabelstapler flitzen hin und her, Regale werden in die Höhe gezogen – wer im Frühjahr 2021 bei Ardagh ein- und ausging, konnte das geschäftige Treiben der Logistikhelfer beobachten, die in Windeseile Teile der Lagerhallen umorganisierten und später Paletten auf Rollbahnen in die benachbarte Halle umlagerten, die auf einer blitzschnell hergestellten Bodenplatte errichtet wurde. Ziel der Aktion, die bei einer laufenden Produktion von 6 Mio. Dosen pro Tag vonstatten ging, war es, den Platz für das Herzstück der Operation freizulegen: Federgelagerte Massenfundamente sollen die neue „Bodymaker“-Produktionsanlage unterstützen, um die Anwohner vor dem konstanten Produktionslärm zu schützen. Dabei liegt ein federgelagerter Betonblock, der Erschütterungen abfängt, in einer Wanne unter dem Werk und reduziert signifikant die Geräusche der Maschinen.
»Auch dank moderner Ausrüstung, wie extrem leichten Kunststoffschalungen, kamen wir sehr schnell voran.«
Bauleiter Lars Stier
In Windeseile errichteten unsere Mitarbeiter eine provisorische Halle und ein System, um die Paletten mit Gütern sicher umzulagern.
Von Tiefbau bis Hochbau: Bei der Erweiterung der Produktionshalle kamen viele Gewerke zum Einsatz, die für die Einhaltung des Zeitplans effektiv zusammenarbeiteten.
„Eine partnerschaftliche, wirklich offene Zusammenarbeit ist unbedingt nötig, wenn bei laufendem Betrieb vier Wannen von rund 20 m x 12 m x 3 m Wanne ausgehoben werden sollen und zusätzlich durch pandemiebedingte Material-Engpässe navigiert werden müssen. Um schnell Lösungen zu finden und Stillstand zu vermeiden, versucht jeder im Team, immer mehr als das eigene Sichtfeld im Blick zu haben und Perspektiven permanent auszutauschen.“ Diese guten Absprachen von Staplerfahrer bis Polier, von Maurer zu Ingenieur und von Bauleiter zu Kunde wirkten sich deutlich auf die Praxis aus: Statt des geplanten 2-Schichtbetriebs genügte schließlich ein normaler Schichtbetrieb für die Umsetzung des ambitionierten Plans, wodurch Ressourcen und Mitarbeiter geschont werden konnten.
Trotz weltweiter Engpässe rechtzeitig vor Ort: Neben dem geschäftigen Treiben warten die Stahlbeton-Armierungen und weiteres Baumaterial auf ihren Einsatz.
Moderne Strukturen, partnerschaftliche Zusammenarbeit und neue Technologien führten letztendlich zu einer Zeit- und Kostenersparnis, von der alle Seiten nachhaltig profitieren. Und auch die Maurer, Baugeräteführer und Poliere am Bau konnten sich sicher die ein oder andere Limo gönnen, als im Sommer die letzte Wanne Beton in das Fundament gegossen wurde. In Weißenthurm kehrte anschließend geschäftige Stille ein, während die Ardagh Produktionsmitarbeiter unter guten Schwingungen, produktiv aber leise, weiterarbeiteten.
»Die Aufgabe war für uns Neuland – brachte aber unsere fachlichen und organisatorischen Kompetenzen erst richtig zum Vorschein.«
Bauleiter Lars Stier